Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition) by Wiggs Susan

Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition) by Wiggs Susan

Autor:Wiggs, Susan [Wiggs, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783954464692
Herausgeber: CORA Verlag GmbH und Co. KG
veröffentlicht: 2013-01-14T23:00:00+00:00


16. KAPITEL

Deborah machte ihren Frieden damit, dass sie bis zum Wintereinbruch auf Isle Royale würde bleiben müssen. Es sind schließlich nur ein paar Wochen, sagte sie sich in dem Versuch, die Verzweiflung im Zaum zu halten. Nur ein paar Wochen, und dann würde sie mit den anderen Inselbewohnern umsiedeln aufs Festland. Einmal dort angekommen würde sie einen Weg zurück nach Chicago finden. Sie versuchte nicht darüber nachzugrübeln, was dann wohl sein würde.

Da Tom Silver für sie nur Verachtung übrig hatte, sollte es nicht zu schwierig werden, ihn zu überreden, sie ziehen zu lassen.

Sie gestattete sich nicht, zu lange an ihren Vater zu denken. Sie war nicht bereit, zu glauben, dass sie ihm gleichgültig war. Sein Urteilsvermögen musste unter dem Feuer und der ganzen Aufregung gelitten haben, das musste die Antwort sein. Sicherlich bedeutete sie ihm mehr als ihr Wert auf dem Heiratsmarkt. Er liebte sie … oder etwa nicht?

Sie erinnerte sich wieder daran, wie er früher an ihrem Bett gesessen hatte, als sie noch klein gewesen war, weil sie im Dunkeln Angst gehabt hatte. Als Nanny MacGregor ihn davor gewarnt hatte, dass er sie verziehe, hatte er gelacht und geantwortet: „Sie ist doch nur ein Kind.“ Und Deborah hatte dann immer insgeheim gelächelt und sich unter die Decken gekuschelt, war eingeschlafen mit seinem Duft in der Nase, altes Leder und Tinte.

Um nicht verrückt zu werden, hatte sie beschlossen, sich auch außerhalb der Hütte zu bewegen und die einzigartige Gemeinschaft von Fischern und Holzfällern zu erkunden, die hier lebte. Ilsa Ibbotsen und Celia Wilson hatten sie akzeptiert. Sie hatten ihr beigebracht, wie Quilts gemacht wurden, und sie hatte ihnen im Gegenzug gezeigt, wie man frivole reich verzierte Hüte herstellte. Die Nachricht, dass ihr Vater sie im Stich ließ, gereichte Deborah zum Vorteil. Jetzt begegneten die Menschen auf Isle Royale ihr mit Mitgefühl, denn sie war von dem Mann ihrem Schicksal überlassen worden, der ihr aller Feind war.

Nur dass Arthur Sinclair natürlich nicht Deborahs Feind war, sondern ihr Vater.

In dem Bestreben auf keinen Fall über seine Weigerung nachzudenken, sie holen zu kommen, beobachtete sie die Leute in der Siedlung und verfolgte mit wachsendem Interesse ihre Lebensweise. In einem Holzschindelhaus auf der anderen Seite der Straße lebten die Schwestern Lindvig, die am Tage Netze mit Korken versahen und am Abend an ihrem Kamin saßen und bunte Pullover strickten. Sie unterhielten sich auf Norwegisch, aber sie schenkten Deborah stets ein Lächeln und ein herzliches Nicken, wenn sie vorbeikam.

Mabel Smith und Jenny Nagel waren zwei junge Mütter, die beide durch die Explosion zu Witwen geworden waren. Während ihre Kinder in der kleinen Siedlung umherliefen, schauten ihre Mütter ihnen mit einer stillen Trauer zu, die Deborah das Herz schwer machte. Sie liebte Kinder, obwohl sie nie persönlichen Kontakt zu welchen gehabt hatte – ein weiterer Mangel, den sie in ihrer geschäftigen Zeit in Chicago nicht bemerkt hatte. Sie hatte immer geglaubt, Kinder gingen sie nichts an, auch wenn sie immer damit gerechnet hatte, dass sie eines Tages einmal Mutter sein würde. In ihrer Welt bewohnten Kinder



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